Wenn es einen Ort gibt, der Ruhe, Schönheit und Staunen vermittelt, dann sind es die weiten Armentara-Wiesen, oberhalb von Badia, am Fuße des majestätischen Sas dla Crusc (Heiligkreuzkofel).
Hier zu wandern ist wie ein Spaziergang durch ein Gemälde: endlose Almwiesen, blühende Alpenflora, die sich mit den Jahreszeiten verändert, stille Almhütten – und im Hintergrund stets die Dolomiten, die dich Schritt für Schritt begleiten.
Wie man die Armentara-Wiesen erreicht
Der bequemste Ausgangspunkt ist der Parkplatz von Furnacia, oberhalb von Badia. Du erreichst ihn mit dem Auto über die Straße in Richtung San Leonardo. Von dort startet ein breiter, gepflegter und gut beschilderter Wanderweg durch Lärchen- und Fichtenwälder. Der Anstieg ist sanft und gleichmäßig – ideal auch für weniger geübte Wanderer. Nach etwa anderthalb Stunden erreichst du das Hochplateau der Armentara-Wiesen, wo sich die Aussicht auf sanfte Wiesen, urige Almhütten und die imposante Wand des Sas dla Crusc öffnet.
Wer eine alternative, naturnähere Route sucht, kann vom Dorf La Val starten – einem der authentischsten ladinischen Orte in Alta Badia. Zwei beliebte Varianten beginnen in den Fraktionen Spescia und Razuns. Diese führen durch alte Bauernhöfe, stille Weiden und dichte Wälder – perfekt für alle, die ohne Eile wandern und die Stille genießen möchten.
Eine besonders aussichtsreiche Option – vor allem im Sommer – ist der Aufstieg mit den Bergbahnen von La Villa über den Piz La Ila bis hinauf nach La Crusc (Heiligkreuz). Von dort aus führt ein Panoramapfad durch die Armentara-Wiesen hinunter Richtung Furnacia oder La Val. Diese Rundwanderung bietet spektakuläre Ausblicke über ganz Alta Badia und kombiniert Spiritualität, Natur und Genuss – mit Einkehrmöglichkeiten in traditionellen Hütten entlang des Weges.
Eine Wanderung für alle
Die Wanderungen zu den Armentara-Wiesen sind für alle geeignet – auch für Familien mit Kindern oder Wanderanfänger. Die Wege sind leicht, gut gepflegt und führen durch eine abwechslungsreiche, malerische Landschaft: Lärchenwälder, sanfte Wiesen, kleine Bäche, Almhütten und freie Weideflächen mit herrlichem Blick auf die Dolomiten.
Im Frühling und Frühsommer verwandeln sich die Wiesen in ein Blütenmeer: Krokusse, Anemonen, Enziane, Orchideen und wilde Lilien schmücken den Boden in leuchtenden Farben. Es ist die ideale Zeit, um durch die Blumen zu wandern, Schmetterlinge zu beobachten, den Duft frischer Gräser einzuatmen und traumhafte Fotos zu machen.
Im Herbst wird das Licht weicher und goldener, die Lärchen färben sich gelb, und die Wiesen leuchten in Tönen von Bernstein bis Kupfer. Die Atmosphäre wird ruhiger, fast meditativ – ideal für alle, die das eigene Gehen bewusst erleben und inneren Frieden in der Natur finden möchten.
Die Armentara-Wiesen im Winter
Auch im Winter verlieren die Armentara-Wiesen nichts von ihrem Zauber – im Gegenteil: unter dem Schnee wird die Landschaft noch märchenhafter. Die Wege verwandeln sich in ideale Routen für Schneeschuhwanderungen, mit gut präparierten Spuren durch unberührte weiße Flächen. Durch den stillen Wald, mit schneebedeckten Ästen, Atemwolken in der klaren Luft und dem weiß verschneiten Sas dla Crusc im Blick – das ist ein Erlebnis, das tief berührt und neue Energie schenkt.
Auch im Winter kannst du von Furnacia oder La Val starten, mit Schneeschuhen an den Füßen, und eine Einkehr in einer Almhütte genießen: warme Suppe, hausgemachter Kuchen oder dampfender Glühwein – einfach, aber voller Seele.
Almhütten und Einkehrmöglichkeiten auf den Armentara-Wiesen
Entlang der Wanderwege findest du mehrere Almen und Hütten, perfekt für eine genussvolle Pause inmitten der Natur. Diese Holzhütten, eingebettet in die Wiesen und umgeben von Stille, bieten eine einfache, aber herzliche Gastfreundschaft – ganz im Sinne der ladinischen Tradition.
Ein besonders beliebter Stopp ist die Ütia Ranch da André – eine rustikale, aussichtsreiche Hütte, wo die Zeit langsamer vergeht. Hier erwarten dich frisch zubereitete warme Speisen, regionale Aufschnittplatten, Bergkäse, Spiegeleier mit Speck und Kartoffeln oder ein rauchender Teller Polenta mit Hirschragout oder Pilzen.
Etwas abgeschiedener liegt die Ütia Valgiarëi – ideal für alle, die Ruhe und hausgemachte Spezialitäten suchen. Das Menü variiert je nach Saison und bietet auch selbstgebackene Kuchen, etwa Buchweizentorte oder warmen Apfelstrudel.
Ein weiterer Geheimtipp ist die Ütia Al Cir, wo du frisch zubereiteten Joghurt mit Almhonig und handgepflückten Beeren genießen kannst – unter freiem Himmel, mit Blick auf die stillen Felswände des Sas dla Crusc, die majestätisch den Horizont dominieren.