Auf 2.601 Metern Höhe, eingebettet zwischen den steilen und eindrucksvollen Felswänden des Rosengartens, liegt eine der authentischsten Berghütten der Dolomiten: die Grasleitenpasshütte. Jeder Schritt dorthin schmeckt nach Abenteuer, und jeder Bissen erzählt von der ehrlichen, unverfälschten Bergwelt. Die Hütte zieht erfahrene Wanderer und Alpinisten an, aber auch neugierige Naturfreunde, die Lust auf ein warmes Mittagessen, ein Stück Apfelstrudel und eine atemberaubende Aussicht haben.
Erwarte hier keine gestärkten Tischdecken oder Gourmetküche – auf der Grasleitenpasshütte geht es um echte, bodenständige Bergküche. Die Gerichte sind gemacht, um dich nach einem Aufstieg zu wärmen, um dich willkommen zu heißen und rundum zufriedenzustellen. Alles beginnt mit einfachen, ehrlichen Zutaten, die nach Zuhause schmecken.
Heiße Suppen duften nach Garten und Holzofen, deftige Knödel in Brühe sind wie eine Umarmung nach der Anstrengung. Polenta mit geschmolzenem Käse und herzhaftem Ragout erzählt Geschichten von Almhütten und Heustadeln. Spiegeleier mit knusprigem Speck und gerösteten Kartoffeln – ein Klassiker, der nicht nur den Magen, sondern auch das Herz wärmt.
Die Zutaten stammen oft von lokalen Produzenten, vieles wird per Materialseilbahn oder sogar auf dem Rücken nach oben gebracht. Serviert wird mit einem Lächeln, so ehrlich wie die Berge selbst. Zum krönenden Abschluss ein Apfelstrudel – knusprig, duftend nach Zimt, langsam genossen auf der kleinen Steinterrasse, mit Blick auf die Gipfel des Rosengartens und in den klaren Himmel. In solchen Momenten versteht man: Die Berge kann man nicht nur erwandern – man kann sie schmecken.
Wer nicht gleich wieder ins Tal möchte, kann hier übernachten. Die Mehrbettzimmer mit Stockbetten erzählen von einem einfachen Leben, das auf Teilen und Zurückschalten beruht.
Eine Nacht auf der Grasleitenpasshütte bedeutet, in Einklang mit der Seele der Dolomiten zu kommen. Keine künstlichen Lichter, keine Geräusche – nur der Atem der Berge und die Wärme des Holzes. Einen Wecker braucht man nicht, denn die Morgendämmerung färbt die Felswände ringsum in Rosa und schenkt ein Schauspiel, das man nie vergisst. Ein Morgen, der leise beginnt und lange nachhallt – wie ein Lied der Berge.
Foto © Andreas Tamanini
