Es gibt einen Ort im Fassatal, an dem sich Natur und Fantasie begegnen, wo jeder Schritt dich in eine uralte Geschichte eintauchen lässt. Es ist der Weg der Legenden, ein stimmungsvoller Themenweg oberhalb von Pera di Fassa, der geschaffen wurde, um die ladinische Erzähltradition auf einfache, aber tiefgründige Weise erlebbar zu machen. Hier wandert man nicht nur, um anzukommen, sondern um zuzuhören, zu träumen und sich von unsichtbaren Wesen verzaubern zu lassen, die scheinbar wirklich zwischen den Bäumen leben.
Ein Erlebnis für Träumer jeden Alters
Der Weg der Legenden ist ideal für alle: für Kinder, die bei jeder Station staunen, für Eltern, die die Freude am Erzählen wiederentdecken, und für Reisende, die nach einer anderen Art des Wanderns suchen. Jeder Abschnitt des Weges ist einer ladinischen Legende gewidmet, bereichert mit Holzskulpturen, illustrierten Tafeln und Aussichtspunkten, die wie aus einem Märchenbuch wirken. Man begegnet Feen, mutigen Königen, Berghexen und fleißigen Zwergen – in einem fortlaufenden Erzählnetz, das den Spaziergang lebendig und fesselnd macht.
Zu den bekanntesten Geschichten gehören die Legende von König Laurin und seinem Rosengarten – die erklärt, warum die Dolomiten bei Sonnenuntergang rosa leuchten – oder jene der Salvàns, den guten Waldgeistern. Auch die Geschichte vom versteinerten Riesen des Langkofels und der Hexe der Dolomiten, die die Natur mit Magie schützte, gehören dazu.
Wo der Weg beginnt und wie man hinkommt
Der Einstieg befindet sich in Pera di Fassa, in der Ortschaft Ronch de Bufaure, die bequem mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Der Rundweg verläuft auf breiten, gut ausgebauten und beschilderten Pfaden – auch geeignet für Familien mit geländegängigen Kinderwagen oder wenig Wandererfahrung.
Die Strecke ist fast flach und führt durch Fichtenwälder, sonnige Lichtungen und kleine Bäche. Unterwegs gibt es viele Stellen zum Ausruhen, Vorlesen oder für eine kleine Jause mitten in der Natur.
Beste Jahreszeit und Tipps
Die beste Zeit für diese Wanderung ist von Mai bis Oktober. Im Frühling blühen die Wiesen, die Bäche führen reichlich Wasser, im Sommer spenden die Wälder angenehmen Schatten, und im Herbst verwandelt sich der Weg in ein buntes Farbenmeer mit raschelndem Laub und goldenem Licht zwischen den Ästen.
Die Wanderung dauert etwa anderthalb Stunden – aber der wahre Wert liegt nicht in der Zeit, sondern im Erlebnis. Man kann verweilen, alle Tafeln in Ruhe lesen, mit Kindern eigene Enden erfinden oder einfach nur die Magie des Waldes spüren.